Geburtsvorbereitung und Einkaufslisten für die Erstausstattung vom Baby - alles gibts in Hülle und Fülle. Doch niemand berichtet dir ehrlich und realistisch was danach kommt! Oder wollen es die werdenden Eltern vielleicht auch einfach lieber nicht so genau wissen, weil die Realität nicht so romantisch ist?

Falls also auch du denkst, das wird eine sanfte Übergangsphase mit viel Schlaf, Babyduft und harmonischem Kennenlernen – dann halt dich fest. Hier kommt der Real Talk, den dir keine Hochglanz-Broschüre liefert.

Direkt nach der Geburt beginnt deine Gebärmutter damit, sich zusammenzuziehen – und das spürst du. Es fühlt sich an wie ein schlapp gewordener Wasserballon, der langsam Luft verliert.

Dieser Prozess ist mega wichtig, aber er kann sich auch gelegentlich ziemlich unangenehm anfühlen, vor allem wenn du stillst. Stichwort: Nachwehen.

Niemand redet drüber, aber ich sag’s dir: Der allererste Toilettengang nach der Geburt ist… speziell. Ob spontan oder Kaiserschnitt – es fühlt sich einfach fremd an. Und ja, du wirst wahrscheinlich unfreiwillig deine neuen besten Freunde kennenlernen: Binden in XXL-Größe. Denn ja, du wirst die ersten Stunden nach Geburt noch relativ stark bluten.

Viele stellen sich das so vor: Geburt geschafft, Baby kuschelt sich satt an die Brust, schläft ein – happy end.

Realität? Dein Baby muss erstmal selber realisieren, dass es jetzt „draussen“ ist. Es spürt zum ersten Mal die Schwerkraft, alle Geräusche sind ungefiltert und es ist hell. Es will trinken, Nähe, Körperkontakt – ich würde dies auch wollen, um wieder ein kleines bisschen Sicherheit herstellen zu können nachdem mir mein Schlafplatz der letzten 9 Monate entzogen wurde.

Ganz wichtig: Du gehst nicht mit Babybauch in den Kreißsaal und kommst mit flachem Bauch wieder raus. Dein Körper hat 9 Monate einen kleinen Menschen gebaut – das braucht Zeit. Dein Bauch wird weich, ein bisschen leer und trotzdem immer noch da sein. Und das ist absolut okay! Dieser Bauch, dieser Körper, braucht jetzt erst einmal einige Wochen Zeit um zu heilen!

Von himmelhochjauchzend bis kurz vorm Heulen – in den ersten Tagen ist dein Hormonhaushalt eine Achterbahnfahrt. Das gehört dazu, auch wenn’s dich überrollt.

Mein Tipp: Lass die Gefühle da sein, so wie sie kommen. Du hast gerade Großes geleistet – da darf man auch mal weinen, lachen, zweifeln und staunen, alles gleichzeitig.

Ganz ehrlich: Weil diese Realität nicht so hübsch und weichgezeichnet ist wie die Baby-Content-Welt auf Social Media. Aber genau deswegen ist sie so wichtig – damit du dich nicht fragst „Bin nur ich so? Was mache ich falsch?"

Also hier die ehrliche Botschaft: Du bist nicht alleine. Und du machst das großartig.